Für einen Menschen, der noch nie mit Tauchgerät getaucht ist, kann ich mir ziemlich gut die Schönheit der Unterwasserwelt vorstellen. Dabei bestehe ich ganz bewusst darauf. Und ich weiß ganz genau, dass wenn diese Zeilen ein Taucher durchliest, seine Reaktion eindeutig wäre – er würde sich vor Lachen auf dem Boden wälzen (klingelnd mit der teuren importierten Ausrüstung, wenn er sie schon angezogen hat).
Jedoch versuche ich keinen mit meiner „Angeberei“ auf einen Streit zu provozieren oder noch weniger beleidigen (ich beneide sogar die Taucher). Ich wollte nur gerne demonstrieren, dass, wenn man vor den Augen eine interessante Kollektion an Münzen oder Geldscheinen hat, die den Meeresbewohnern gewidmet sind, so kann man in den geheimnisvollen und wunderbaren Weltozean auch als „Nicht-Taucher“ mindestens genauso leicht eintauchen, wie der, der ein As bei der Unterwerfung des Deep Blue Sea ist. Obwohl, daran vergewissern kann sich leicht jeder, der die hier interessantesten Münzen und Geldscheine mit der Meeresthematik betrachtet, die das Licht der Welt in den letzten anderthalb bis zwei Jahrzehnten erblickt haben.
Bild 2 – Costa Rica – 2000 Colon aus 1997 – Hammerhai und ozeanischer Delfin.
Seit Ende des letzten Jahrhunderts sind mehr und mehr Ausgabe der s.g. bunten Sammelmünzen in Mode gekommen. Möglich ist das nach der Perfektionierung der Stanztechnologie geworden. Das ist eine Form des Drucks, bei dem die Farbe auf die Oberfläche der Münze übertragen wird mit Hilfe eines speziellen elastischen Tampons.
Bild 3 Die Cook Inseln – 1 Dollar aus 1999 – der Anemonen-Harlekinfisch.
Die Abbildungen auf den Münzen wurden plötzlich nicht nur dreidimensional, sondern auch bunt. Die Korallenfische entflammten in bunten Farben, als ob sie von speziellen Lampen beleuchtet wurden, die die Taucher bei Unterwasservideos nutzen. Seitdem (und früher auch die Geldscheine) zeigen die Münzen nicht nur die charakteristische Farbe der Meeresbewohner, sondern erlauben auch in allen Einzelheiten deren Wohnraum zu betrachten.
Bild 4 Palau – 1 Dollar aus 2006 – Papageienfische
Bild 5 Palau – 1 Dollar aus 2009 – eine Art des fliegenden Fisches
Interessant ist, dass viele Sammler nicht die „bunten“ Neueinführungen akzeptiert haben, und beteuerten, dass die für sie „gewohnten“ Münzen stets unübertrefflich bleiben. Eigentlich bestreitet auch keiner, dass die früheren Sammelmünzen nicht weniger originelle und schön waren. Sie hatten ihren eigenen, unverwechselbaren Charme. Es reicht auf die heute seltenen 50 Cent aus 1974 von den Bahamas oder die 50 Rupien aus 1978 von den Seychellen zu schauen.
Bild 6 Bahamas – 50 Cent aus 1974 – Schwertfisch.
Bild 7 – Seychellen – 50 Rupien aus 1978 – Soldatenfische.
Die Zeit steht nicht still. Zusammen mit der Entwicklung der Technologien ändern sich die Geschmäcker und die Nachfrage der Menschen. Und wenn noch in 1997 die costaricanischen 2000 Colon nur zum Teil die Schönheiten der Unterwasserwelt zeigten, so zeigt der gleiche Geldschein aus 2000 sie in voller Blüte. Es ist schwer zu glauben, dass vor einem ein Geldmittel und kein Werbeflyer einer Taucherschule liegt.
Bild 8 Costa Rica – 2000 Colon aus 2000
Der Hai darauf scheint lebendig zu sein. Und ganz zu schweigen von den Sammelmünzen der Inselstaaten Palau und Niue (Savage – eine Insel im südlichen Pazifik, in Polynesien. Gehört zu Neuseeland), bei denen man in einem gewissen Maße Angst hat sie anzufassen.
Bild 9 Palau – 1 Dollar aus 2010 – Hammerhai.
Bild 10 Niue – 2 Dollar aus 2012 – Weißer Hai.
Die Erschaffer der Zweidollarmünze von Niue (7000 Exemplare) haben es sogar geschafft auf dem Münzenfeld die Spur vom Hai-Biss zu zeigen. Dabei sind die Löcher sogar wirklich durchgehend. Sensationell durch die Schönheit und die Idee kann man den aktuellen Geldschein der Bermudas im Wert von 10 Dollar bezeichnen, wo man eine Ecke des Meeresbodens des Atlantik sehen kann. Hier sind die Meeresschildkröte und das императорского Seepferdchen. Und über den langsam im Takt mit der Strömung schwebenden weichen Korallen und dem Seetang ist ein Schwarm von blauen karibischen Engeln (Holacanthus bermudensis) abgebildet. Aus dem lateinischen Namen wird klar, dass diese Art der Engelfische nur in der Gegend von Bermudas vorhanden ist. Dieser Fisch ist ziemlich groß (bis zu 45 cm). Und ernährt sich überwiegend von Meeresschwämmen. Aber auch von Seetang, Quallen und Korallen. Deswegen wird nicht empfohlen diese Fischart in Riffaquarien zu halten.
Bild 11 Bermudas – 10 Dollar aus 2009
Das Jahr 2003 schenkten den Sammlern gleich mehrere wunderbare Münzen und Geldschein mit der Thematik der Meere und ihrer Bewohner. Die Republik Palau widmete eine ihrer bunten Münzen dem winzigen (nur 8 cm lang!) Mandarinenfisch (Synchiropus splendidus), der solch einen exotischen Namen dank seiner bunten Farbe erhielt. Ichthyologen sehen darin die Robe des imperatorischen chinesischen Mandarin. Diese Schönheit lebt an den Uferriffen im Westteil des Pazifik. Gleichzeitig wurden von der Firma Coint Invest Trust gleich drei Arten dieser Münze gestanzt. Im Wert von einem Dollar aus versilbertem Kupfer, im Wert von fünf Dollar aus Silber und im Wert von einem Dollar aus Gold (Durchmesser 11 mm). Dabei beträgt die Auflage der ersten beiden 5000 Stück und 1500 Stück. Und die Goldmünze hat das Licht Welt gleich zu 25.000 Stück erblickt.
Bild 12 Republik Palau – 1 Dollar aus 2013
In der Serie „Tiefseemeeresfische“ nach der Bestellung der Pitcairn Inseln (das einzige Überseeterritorium des Vereinigten Königreichs im Pazifik) in 2013 wurde eine Silbermünze herausgebracht, zu Ehren des geheimnisvollen Bewohners des Meeresabgrunds (2000-3000 m) – des Pelikanaals (Euroypharynx pelecanoides). Mit seinem extravaganten Äußeren erinnert dieser Fisch an das mythologische Ungeheuer Leviathan, das im Alten Testament erwähnt wird. Aber mit seinen echten ziemlich bescheidenen Maßen (nicht mehr als 60 cm) übertrifft dieses Wesen nicht seinen biblischen Bruder. Was, jedoch, ihn nicht daran hindert kleine Fische und Krustentiere zu jagen.
Bild 13 Pitcairn – 2 Dollar aus 2013
Gleich zwei Scheine der neuen (2013) Banknotenreihe der Republik Fiji (staatliche Vereinigung im gleichnamigen Archipel im südlichen Teil des Pazifik) schmücken die Ansichten der unendlichen Schatzkiste der Unterwasserwelt der tropischen Meere. Auf dem 10 Dollar Schein ist ein Fischchen abgebildet, dessen Name auf dem hiesigen Dialekt wie „Beli“ klingt. Die grelle Rückenflosse offenbart in dem Fisch sofort ein Männchen.
Bild 14 Fiji – 10 Dollar aus 2013
Und auf der anderen Seite des größten modernen Geldscheins der Fiji im Wert von 100 Dollar kann man eine Atolle sehen, eine Yacht und Schnorchel-Fans – Schwimmer mit Masken und Schnorcheln, die fasziniert die Korallen und ihrer bunten Bewohnern betrachten – den Engelfisch und den Schmetterlingsfisch.
Bild 15 Fiji – 100 Dollar aus 2013
Ende April 2012 hat die Regierung von Neukaledonien (besonderes administratives Überseeterritorium von Frankreich im Pazifik) bestätigt das endgültige Design der Banknotenserie, die von der Malerin Sofie Judgene gestaltet wurde. Und in der zweiten Hälfte von 2013 wurden die süßen Geldscheine in Umlauf gebracht, die das Auge eines jeden erfreuen, der diesen in die Hände nimmt. Besonders fällt der Geldschein im Wert von 5000 Frank auf, dessen beide Seiten in eine Art Ozeanarium verwandelt wurden.
Auf der Vorderseite vor dem Hintergrund eine Korallenbusches ist ein Paar von mauretanischen Idolen oder Halfterfischen (Zanclus cornutus), die überwiegend Schwämme und Sitzwirbellose verspeisen. Das Areal ihrer Verbreitung ist sehr abwechslungsreich. Aber diese gestreiften Fische mit der charakteristischen Rückenflosse (mit extrem langen ersten Strahl) bewohnen ausschließlich Seichtwassergebiete auf Korallenriffen. Links neben den Halfterfischen befindet sich die Muschel des Nautilus (Nautilus pompilius) – eines Kopffüßlers, zu Ehren welchen das berühmte U-Boot des Kapitän Nemo genannt wurde.
Zur gleichen Zeit zeigt die Rückseite des Geldscheins wohl den erstaunlichsten Bewohner der Korallenriffe – den Napoleon-Lippfisch. Es ist auch der Größte von allen bekannten Lippfischen (Fische der Familie Labridae). Der Länge nach kann der Napoleon (aber auch der Lippfisch Maiori, Tak Mei (auf dem kantonesischen Dialekt) oder Mameng (auf Philippinisch)) kann bis zu zwei Meter erreichen. Diesen Fisch kann man sowohl im Pazifik als auch im Indischen Ozean treffen. Aber auch im Roten Meer, auf Hawaii und dem Archipel Palau. Erwachsene Männchen haben auf dem Kopf eine charakteristische Apophyse, der bei den dem Fisch gegebenen Wissenschaftlern wohl eine Assoziation mit dem Dreimaster des berühmten französischen Imperators erweckt hat, oder mit seiner aristokratischen Stirn. Der Lippfisch aus vor dem Hintergrund der Zweige der roten Korallen, und neben ihm – die geöffnete Muschel mit einer großen und seltenen schwarzen Perle. Über Napoleon – die Silhouette des Engelfisches, der in farbwechselnder Farbe abgebildet ist.
Mit einer eindrucksvollen Münzenausgabe in 2013 können die Fiji angeben. Am Ende des Jahres wurde von der Schweizer Firma Helvetic Mint ein weiteres Minikunststück (Durchmesser 50 mm) – eine 20-Dollar-Silbermünze „Großer Barrierenriff“ aus der Serie „Exotische aussterbende Arten“. Die Auflage betrug nur 500 Stück. Was sofort diese wegen ihrer Schönheit erstaunliche Münze zu den Raritäten zählen lässt. Bis jetzt beträgt ihr Wert 300 Dollar. Aber wenn auch die letzten Exemplare verkauft werden, dann wird der Preis unbedingt steigen.
Bild 18 Republik Fiji – 20 Fiji-Dollar aus 2013
Im Zentrum der reliefartigen Abbildung über der halbgeöffneten Muschel der gigantischen Tridakna, dessen Exemplare bis zu zwei Metern erreichen können, „schweben“ Schmetterlingsfische. Beide strahlen in leuchtenden roten und orangenen Tönen, und der innere Teil der zweitürigen Muschel ist blau und hellblau. Was nur den Effekt der Betrachtung dieser Münze verstärkt.
Die Sammelausgaben der letzten Jahre krönt nicht die einzigartige Münze. „Nano Meer“, die von Coin Invest Trust für die Cook Inseln mit einer Menge von 1000 Stück gestanzt wurde. Das sind silberne 10 Dollar, die die Serie „Nano“ aus drei Münzen vervollständigen. Sie ist dem Meer, seinen Bewohnern, Geheimnissen und Rätseln gewidmet. Im Zentrum des Revers sind in der Farbe der Meerestiefen eine Wal, ein Schwertwal, ein Hai, Skatfische, ein Meeresigel, eine Schildkröte und verschiedene Fische abgebildet. Aber auch Korallen, eine geöffnete Schatztruhe mit Schätzen und Masten eines versunkenen Schiffes abgebildet. Recht neben dieser Komposition sind bunte Abbildungen platziert – die Symbole der vorherigen Münzen der Serie: „Nano Erde“ und „Nano Areal“. Im linken Teil der Münze ist ein Nanochip eingebaut, der mit einem bunten Gradient versehen ist. Dank dem, wie auf der Webseite des Herstellers gesagt wird, „zeigt er sehr ausdruckvoll die Tiefen des Meeres“.
Bild 19 Cook Inseln– 10 Dollar aus 2014
Im oberen Teil des Münzfeldes steht im Halbkreis geschrieben – „NANO SEA“, wobei der Buchstabe „A“ von einem Tintenfisch umringt ist. Und unten, im Jahr des Stanzdatums der Münze, anstatt der „0“ ist ein „aufgeblasener“ Kugelfisch abgebildet. Die wundervolle Komposition vervollständigen zwei Taucher, die, als ob sie der in der Münze eingravierten „Formel“ – DIVE INTO THE BLUE PLANET, – folgen würden, in die geheimnisvollen Tiefen des Planeten Ozean eintauchen.
Bild 20 Cook Inseln – Münze „Nano Meer“ mit der Sammelkarte.
Rolf Meisinger (Mannheim)
Aus dem Russischen von Yevgeniya Marmer