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Der heilige Luka – der große Heiler der Seele und des Körpers

Das Bischofskonzil, das in Moskau im Jahr 2000 durchgeführt wurde, hat etwa 1000 Menschen heiliggesprochen. Unter dem Chor der Heiligen wurde als einer der ersten der bedeutende Hierarch der Russischen Orthodoxen Kirche, der von dem Mitglied des heiligen Synods ausgewählt wurde, ein berühmter Wissenschaftler, hervorragender Chirurg, der zu Lebzeiten Ruhm und Anerkennung des Volkes, Einrichtung des bronzenen Bruststücks in der Galerie der berühmten Chirurgen, Auszeichnung der Stalinprämie des ersten Grades verdiente und gleichzeitig in vollem Maße die bittere Lötung in den 20 Jahren der Verfolgungen und 11 Jahren Aufenthalt in stalinischen Lagern und Verbannungen auskostete.

 

 

 

Solch eine lange Liste der Verdienste und Trübsäle hätte für zehn Leute gereicht, aber in diesem Fall ist die Rede nur von einem Menschen, das Leben dessen Erstaunen, Bewunderung und Mitgefühl hervorruft. Sein Name ist Erzbischof Lukas, aber in der Welt nennt man ihn – Professor Valentin Felixowitsch Woino-Jassenezki.

Seine Biographie wurde lange Zeit wegen politischer Motive verschwiegen und erst in den letzten Jahren sind Publikationen erschien, die die Vielseitigkeit der Talente, die ein Mensch in sich birgt, als ein wunderbares Symbol der harmonischen Union zwischen der Religion und der Wissenschaft unterstreicht.

Als der Nachfolger eines altertümlichen, adligen Stammes wurde Valentin Felixowitsch am 27. April 1877 in der Stadt Kerchi geboren. Seine Jugend verbrachte er in Kiew. Er beendete gleichzeitig das Gymnasium und eine Malschule. Er bereitet sich darauf vor, ein Maler zu werden und um sein Wissen aufzubessern, ist er nach München in die Privatschule des Professor Knirr gegangen, aber ihn erwartete ein anderes Schicksal. Die massenhafte Hingebung der Jugendlichen der Ideen der Volkstümlerbewegung hat einen großen Einfluss auf den jungen Valentin genommen und letztendlich brachte ihn diese Leidenschaft zur medizinischen Fakultät der Kiewschen Universität des heiligen Vladimir. Im Jahr 1903 beendet er die Universität mit einer Auszeichnung und man sagt ihm eine große Zukunft eines Wissenschaftlers nach, aber er war festentschlossen näher an das einfache Volk zu sein und in irgendeinem Dorfkrankenhaus zu arbeiten.

Die Arbeitssuche wurde von dem angefangenen russisch-japanischen Krieg unterbrochen und der kürzlich Absolvierte macht sich auf den Weg zum Theater der Kriegsaktion zusammen mit der Arztstation des Roten Kreuzes. Gleich bei der Ankunft fing die Aufnahme der Verletzten vom Kampffeld an und der junge Chirurg taucht vollkommen in die Arbeit ein und operiert pausenlos Soldaten und Offiziere. Diese gigantische Arbeit wurde von den Vorgesetzen bemerkt und Doktor Woino-Jassenezki wird zum Leiter der Chirurgieabteilung ernannt.

In dieser Zeit geschah ein bedeutendes Ereignis. Valentin Felixowitsch traf seine zukünftige Frau, die als Rote-Kreuz-Schwester, ihr Name war Anna Wasiljewna Lanskaja, gearbeitet hat. Es war eine erstaunlich charmante und mutige Frau zugleich, die von allen Verletzten geliebt wurde und als „heiliges Schwesterchen“ genannt wurde. Sie heirateten und lebten einvernehmlich 14 Jahre.

Nach dem Kriegsende gab es die Möglichkeit, den Traum zu verwirklichen und dem Volk zu dienen, so machen sich die jungen Eheleute auf den Weg in die Dorfkrankenhäuser. Wo immer Doktor Woino-Jassenezki auch gearbeitet hat, es waren Landkrankenhäuser des Simbirischen, Saratowschen, Kurskschen und Jaroslawschen Gouvernements und überall wurde ihm nachgesagt, wie wunderbar und zuverlässig der Doktor sei. Obwohl er sehr mit praktischer Arbeit belastet war, hat er sich aktiv mit der Wissenschaft beschäftigt. Sein wissensdurstiger Verstand suchte nach der Grundursache vieler Krankheiten, insbesondere der pyogenen Infektion im menschlichen Körper. Das tiefe Interesse in Bakteriologie, pathologischen Anatomie und Histologie führten zu originellen wissenschaftlichen Enddeckungen. Zur gleichen Zeit hat er auch die neue Methode der lokalen Anästhesie ausgearbeitet – Regionalanästhesie. Das eigene verallgemeinerte Material wurde im Jahr 1915 in der Monographie „Regionalanästhesie“ veröffentlicht. Sie wurde von vielen Zeitgenossen als die beste Arbeit des Jahres in Russland anerkannt und mit der Prämie von Hajnazki ausgezeichnet, die von der Warschauer Universität verliehen wurde.

In den Jahren des Ersten Weltkrieges arbeitete Valentin Felixowistsch als Chefarzt in der Stadtklinik und gleichzeitig im Hospital für Verletzte in Pereslawl-Salesski. Das Elend des Krieges, das schwere Leiden der Verletzten, das Massensterben unschuldiger Menschen haben in ihm tiefe religiöse Gefühle geweckt und ähnlich wie die Mediziner I.P. Pawlow und B.P. Filatow fing er an, die Kirche zu besuchen.

Anfang 1917 wurde Doktor Woino-Jassenezki zum Chefarzt des Stadtkrankenhauses in Taschkent gewählt. Die Entscheidung in den Süden zu ziehen, wurde von traurigen Umständen begleitet, seine Frau ist an Tuberkulose erkrankt, während sie in Pereslawl gelebt haben. Zu der Zeit hatten sie schon vier Kinder. Im Jahr 1920 nimmt Woino-Jassenezki aktiv an der Organisation der Universität in Turkestan teil und wird dort zu einem der ersten Professoren.

Im Jahr 1919 erfasste die Familie ein schweres Unglück – Anna Wasiljewna, geliebte Frau und treue Freundin starb.

Nach dem Tod der Frau hat Valentin Felixowitsch sich in die Forschung der Theologie vertieft und hat angefangen regelmäßig die Versammlungen der örtlichen orthodoxen Gemeinde zu besuchen, nicht selten ist er mit seinen Reden zu biblischen Themen selbst aufgetreten. Der fromme Laie und der Kenner der Heiligen Schreiben ist dem Erzbischof Turkestanskij und Taschkenskij Innokentij (Pustynskij) aufgefallen. Einmal hat er Valentin Felixowitsch vorgeschlagen zum Pfarrer zu werden, worauf er ohne zu zögern eingewilligt hat, da er in diesem Vorschlag Gottesaufruf sah. Im April 1921 zur Feier der Begegnung Christi wurde er in der Stadt Pandschakent heimlich zum Bischof geweiht und nach einer Woche wurde er dann zum Pfarrer der Kathedrale in Taschkent gekürt.

Ähnlich wie zwei andere wunderbare Pastoren Pawel Florenskij und Sergij Bulgakow bekam Vater Valentin den Segen des Patriarchen Tichon, seine wissenschaftliche Aktivität nicht bleiben zu lassen. Von nun an vereinen sich in einem Menschen zwei Lebenslinien, zwei Schicksale und welche von ihnen bedeutsamer ist, ist schwierig zu sagen. Es war jedoch eins klar, dass sein hingebungsvoller Glaube ihm als zuverlässiger Halt in der unermüdlichen Tätigkeit als Arzt diente. Er unterstützte ihn auch in unzähligen Leiden, die ihm in den nächsten Jahren bevorstanden. Kein Wunder, dass im Winter 1923, als der Bischofsstuhl freistand, die Wahl der Menschen auf Vater Valentin fiel. In einer äußerst schweren für die Kirche Zeit nimmt er den Mänchsstand an und willigt ein, die Führung des Turkestanskij und Taschkentskij Stuhls auf sich zu nehmen. Bei dem Mänchsstand wurde ihm ein neuer Name zu Ehren des Evangelisten Lukas gegeben, der bekanntlich Arzt und Ikonenmaler war.

Nach seiner Rückkehr nach Taschkent, hat es der neue Bischof Lukas geschafft in der Kathedrale nur eine Sonntagsliturgie durchzuführen. Am Vortag der zweiten Liturgie, beim Lesen der Regel beim Heiligen Abendmahl wurde er festgenommen und in die GPU gebracht. Ab da fing sein elfjähriger Kreuzweg des Stalinschen „Knackis“ an. Die vier Kinder, die zu Waisen beim lebenden Vater wurden, wurden aus der ehemaligen Wohnung rausgeschmissen und in eine winzige Kammer gebracht. Damit sie da reinpassen, waren die Kinder gezwungen, Zweietagenbetten zu bauen.

1923-1943 verbrachte der Gebieter Lukas mit kurzzeitigen Unterbrechungen im Exil und Gefängnissen. Jenisejsk, Turuhansk, Karsnojarsk, Arhangelsk, Nowosibirsk, Tjumen, Omsk, das Dorf Große Murta, das Dorf Haja, Plahino, am Polarkreis – eine umfangreiche Geografie! Er war in Butyrskij und Taganskij Gefängnissen. Aber auch im Exil lässt er die wissenschaftliche und die literarische Arbeit nicht sein.

Seit den ersten Tagen des Weltkrieges „bombardiert“ Woino-Jassenezki buchstäblich alle Behörden mit der Bitte ihn zur Arbeit in Krankenhäusern zuzulassen. Von großherzigen Patriotismusgefühlen und Mitgefühl für die verletzten Krieger bewegt, schickt er M.I. Kalinin ein Telegramm mit folgendem Inhalt: „Ich, Bischof Lukas, Professor Woino-Jassenezki befinde mich im Exil im Dorf B. Murta in der Region Krasnojarsk. Ich bin Spezialist in septischer Chirurgie und kann Hilfe den Kriegern an der Front und im Hinterland leisten. Ich bitte darum, mein Exil zu unterbrechen und mich in ein Hospital zu leiten. Nachdem der Krieg zu Ende ist, bin ich bereit, wieder ins Exil zu gehen. Bischof Lukas“.

Er bekam die Einwilligung und am 30. September 1941 wird der Professor Woino-Jassenezki in die Stadt Krasnojarsk zum Arbeiten als Berater aller Krankenhäuser exponiert.

Alle Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten der letzten Jahren, die auf ihn gestürzt sind, haben ihn ihm nicht das erstaunliche Können des Chirurgen und neugierigen Forschers getötet. Er ist einer der ersten unter den Wissenschaftlern, der auf die Notwendigkeit hinweist, die frühe, radikale Behandlung der Knochenmarkentzündung, die eine gefährliche Folgekrankheit der Schussverletzungen ist. Im Jahr 1944 bringt er die Arbeit „späte Resektionen bei Schussverletzungen infizierten Gelenken“. Die in dem Buch dargestellte Konzeption hat Tausenden verletzten Kriegern geholfen.

Der heilige Synod der Russischen Orthodoxen Kirche hat ihn als Dank für die großen Taten im Herbst 1942 als Bischof mit der Zuweisung in die Kathedrale in Krasnojarsk eingesetzt. Anfang 1944 wurde der Bischof Lukas in die Kathedrale in Tambow zugeteilt. In der Region, wo es vor der Revolution 110 Gotteshäuser gab, fand er Ende 1943 nur zwei aktive auf: in Tambow und Michurinsk.

. Gleich bei seiner Ankunft hat Seine Eminenz sich in die aktive Tätigkeit bezüglich der Normalisierung des gemeindeeigenen Lebens eingeschaltet. Gleich in seiner ersten Predigt hat er sich an die Gemeinde gewandt mit dem Aufruf: „Machen wir uns alle Starken und Schwachen, Armen und Reichen, Gebildeten und Ungebildeten an die große und schwierige Arbeit der Wiedererrichtung der Kirche in Tambow und ihres Lebens“. Dieser Aufruf wurde von der Gesellschaft erhört und der unglaubliche geistige Aufstieg führte dazu, dass schon zum 1. Januar 1946 24 Gemeinden in den Regionen und Städten des Gebietes eröffnet wurden.

Als Berater vieler Krankenhäuser, arbeitete er auch weiterhin als Chirurg in den Krankenhäusern von Tambow und Bürgerkrankenhäusern. Gerne gab er seine Erfahrung an die jungen Spezialisten weiter, trat mit Vorträgen und Vorlesungen auf dem Konsilium der Ärzte der Region und auf wissenschaftlich-praktischen Konferenzen mit der Teilnahme der wichtigsten Chirurgen der Fronten auf.

Für die hervorragenden Dienste für die Russische Kirche wurde der Heilige im Februar 1945 mit dem Recht des Tragens von dem Brilliantenkreuz auf der Kappe gewürdigt. Seine patriotische und ärztliche Tätigkeit wurde von der Regierung hoch bewertet. Für seine unbezahlbare Arbeit bekam er die Prämie von Stalin des ersten Grades. Und da begeht der politisch Gefangene von Stalin noch eine patriotische Handlung: er spendet fast die ganze Prämie den Waisen und den Kriegsopfern.

Etwas mehr als 2 Jahre hat der Bischof und wunderbarer Chirurg in Tambow gearbeitet, jedoch hat seine Tätigkeit eine bedeutende Spur in dem gesellschaftlichen Leben der Region hinterlassen.

Als Wissenschaftler und Pädagoge, hervorragender Spezialist in der Chisrurgie hat er 55 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und als Geistlicher – 11 Bänder mit Predigten. Der bedeutende Teil der genannten Arbeiten wurde in der Zeit veröffentlicht, als er in Tambow lebte.

Im Jahr 1945 fängt er an, an seiner theologischen Schrift „Geist, Seele, Körper“ zu arbeiten, in der er sein ganzes Verständnis der christlichen Anthropologie wiedergegeben hat und eine Lehre vom Herzen als dem Organ der Gotteserkenntnis entwickelt hat. Diese philosophische Arbeit wurde in Brüssel erst im Jahr 1978 veröffentlicht, 17 Jahre nach dem Tod des Autors und ruft bis heute noch viele Diskussionen sowohl bei den Wissenschaftlern-Medizinern als auch bei den Theologen hervor.

Im Museum der Geschichte der Medizin der Tambowschen Region wurde vor 22 Jahren eine Ausstellung gemacht, die das Lebenswerk vom Professor Woino-Jassenezki reflektiert hat. Sie ist ziemlich gut dargestellt worden im Saal des Großen Vaterländischen Krieges und auf 4 Planchetten der transportablen Ausstellung, die in vielen Städten der Region war.

Es war eine Ehre für den heute regierenden Erzbischof Tambowskij und Michurinskij Yevgenii, dem Menschen, dessen Name man auf der gleichen Ebene mit den Namen der Humanisten der Welt A.Schweizer und F.Nightingale steht, auf dem Haus, in dem der Erzbischof Lukas gelebt hat, eine Gedenktafel aufzustellen.

 

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Am 11. August 1983 hat der Heilige Patriarch von Moskau und ganz Russland Aleksij II das Stadtkrankenhaus in Tambow besucht. Er weihte das neue Gebäude der chirurgischen Abteilung und segnete es mit dem Namen des Erzbischofes Lukas.

Mit dem Ziel das Andenken an den bedeutenden Bischof der orthodoxen Kirche, wunderbaren Chirurgen, der tausenden verletzten Kriegern das Leben rettet und der eine bedeutende Spur in der Geschichte von Tambow hinterlassen hat, zu verewigen, wurde vor dem Chirurgiegebäude am 12. Oktober 1994 das erste Denkmal Russlands dem Geistlichen Erzbischof Lukas gebaut.

 

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Das Treffen des Patriarchen von ganz Russland Aleksij

 

Am 8. August 1998 hat der Heilige Patriarch erneut das Stadtkrankenhaus besucht, wo Blumenniederlegung zum Denkmal des Erzbischofs Lukas stattgefunden hat. Während diesen hohen Besuches wurde Seiner Heiligkeit ein wunderbares Buch über den Helden unserer Geschichte überreicht: „Das Leben und die Legende von Woino-Jassenezki, des Erzbischofes und Chirurgen“. Dieses Buch wurde 1979 von einem berühmten Publizisten, Schriftsteller und Historiker Mark Popowski geschrieben, der heute in New York lebt. Als er von der Ankunft des hohen Gastes in Tambow erfuhr, schickte er sein Meisterwerk mit einer Aufschrift. In dem Vorwort zu diesem Buch hat der berühmte Alexander Menj geschrieben: „Es ist ein außergewöhnliches Buch über einen außergewöhnlichen Menschen und sein unglaubliches Schicksal“.

 

Erzbischof Lukas wurde zu dem Chor der Heiligen hinzugezählt. Es ist nicht nur die Anerkennung seiner Verdienste als bedeutender Kämpfer des Glaubens und Großmärtyrer, aber auch die Berufung zum neuen Dienen, jedoch in der Rolle des himmlischen Schutzherren seiner Heimat und seines Volkes.

 

Jakob Farber, ehemaliger Chefarzt des

Tambowschen Bischof Lukas-Stadtkrankenhauses

 

Fotos aus dem Archiv des Autors

 

Aus dem Russischen von Yevgeniya Marmer

 

 

 


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Über IF: Jakob Farber

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3 комментарии

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