Alle von uns haben Ahnung von der Arbeit eines Verkäufers: jeden Tag gehen wir einkaufen. Manchmal muss man etwas Größeres kaufen oder verkaufen- ein Auto, eine Wohnung oder ein Haus, dann wenden wir uns ans Autohaus oder an eine Immobilienfirma. Aber es gibt auch noch größere Händler, dessen Geschäft es ist millionenschwere Unternehmen an den Mann zu bringen. Hendrik Becker und Thomas Ludwig aus Frankfurt sind in diesem Geschäft seit 10 Jahren tätig.
In der Hauptstadt von Finanzen
Wir sind in Zentrum von Frankfurt im Bankviertel. Hier befindet sich ein Beratungsunternehmen, welches vor kurzem von Becker und Ludwig gegründet wurde. Beide Gründer sind relativ junge Leute etwa 35 Jahre alt. Früher arbeiteten sie bei den anderen Beratungsfirmen, nun sind sie vollkommen unabhängige Berater. Das Büro ist hell und geräumig, auf den Fensterbänken sind Logos von bekannten Unternehmen- Europcar, AUDI, DB, OTTO, Postbank, JOST.
Thomas Ludwig und Hendrik Becker.
– In unsere Branche gibt es schöne Traditionen: Nach guter Zusammenarbeit schenken die Unternehmen uns ihre Logos. Wir haben schon eine Sammlung.
– Womit besteht Ihre Arbeit?
– Wir sind Invest-Bänker. Wir helfen Unternehmen zu kaufen und verkaufen, retten sie in Notsituationen, machen Beratung bezüglich ihrer Ausrichtung, Ziele und deren Umsetzung.
– Das klingt schön. Aber woher wissen sie selbst Antworten auf solch schwierige Fragen?
– Wir haben BWL an der Universität studiert, noch dazu haben wir die Business School in Leipzig abgeschlossen, in der wir uns kennenlernten. Das ist eine der besten Business Schools Deutschlands, es ist schwierig dort angenommen zu werden und die Ausbildung kostet viel Geld. Ich musste dafür einem Bankkredit nehmen. Es war wunderbar in dieser Schule zu lernen, es gab viel Praktisches, auch Englisch- die Sprache des Geschäfts- wurde groß geschrieben. Die Leipziger Business Schule ist wie eine Visitenkarte in der Geschäftswelt. Nach deren erfolgreichen Abschluss ist leicht eine Arbeit zu finden.
Aber wir wissen nicht alles. Oft muss man viel recherchieren oder sich an andere
Spezialisten wenden.
– Was ist das Schwierigste an Ihrer Arbeit?
– Überhaupt eine Arbeit zu bekommen. Man muss über einen exzellenten Zugang zu zahlreichen Unternehmen, Banken, Finanzinvestoren verfügen. Ebenso wichtig sind Vertrauen und ein guten Ruf. Natürlich, wirken auch die aktuellen Ereignisse auf die Finanzmärkte. Manchmal gibt es viel Arbeit, manchmal gar nichts. Wir verdienen nur, wenn ein positives Ergebnis vorliegt, da klappt nicht immer. Von fünf Projekten, an denen wir arbeiten, ist nur eins erfolgreich ist. Das ist normal.
Lina Zasepskaya, Frankfurt am Main,
Text und Fotos.