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Jüdisches Museum Frankfurt: ein Jubiläum und eine neue Ausstellung

Am 29. und 30. November 2013 feierte das Jüdisches Museum von Frankfurt sein 25. Jubiläum. Anlässlich des Jubiläums war der Eintritt ins Museum frei und es gab besonders viele Gäste. Viele Bürger kamen um am festlichen Programm teilzunehmen und natürlich, zur neuen Ausstellung: „1938 Kunst-Künstler-Politik“.

 

 

 Eines der Interessantesten

 

Das Jüdische Museum ist eines der interessantesten Museen der Stadt. Es befindet sich auf dem Mainufer, fast im Stadtzentrum in dem ehemaligen Haus von Rothschild. Im Bankenzentrum Frankfurt erinnert man sich oft an Rothschild.

 

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Gedenktafel auf der Wand des Museums.

 

Das Jüdische Museum ist ein gutes historisches Museum, in dem man viel über das Leben und die Traditionen der Juden lernen kann, die in Frankfurt gelebt haben, erfahren.

Das Museum wurde aber besonders beliebt durch seine Ausstellungen. Oft sind dass die Themen und Fragen, die für das breite Publikum interessant sind. Hier sind einige Beispiele der Ausstellungen: „Treten Sie ein! Treten Sie aus! Warum Menschen ihre Religion wechseln“, „Juden. Geld. Eine Vorstellung“, „Ausgerechnet Deutschland!“

2010 fand die Ausstellung „Ausgerechnet Deutschland!“ statt. Es war die erste Museumsausstellung über die russischen Juden, die zwischen 1990-2010 nach Deutschland gekommen sind. Die Ausstellung hatte großen Erfolg.

Die neue Ausstellung „1938 Kunst-Künstler-Politik“ wurde kurz nach einem großen Skandal eröffnet: In München wurden in einer Wohnung Hunderte Bilder der berühmten Künstler der Avantgarde entdeckt. Diese Bilder nannten Nationalsozialisten „entartete Kunst“. Die Bilder sollten vernichtet werden, nun wurden sie „entdeckt“. Dieser Fund rief eine große Resonanz hervor, es war die erste Nachricht in den deutschen Medien innerhalb einer Woche.

                                            

Künstler und ihre Werke

 

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Die Ausstellung zeigt Werke von bedeutenden deutschen Malern Lotte Laserstein (1898-1993), Heinrich Ehmsen (1886-1964), Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940), dessen Bilder

von Nazis verboten wurden. Die Künstler wurden verfolgt wegen ihrer jüdischen Herkunft oder wegen ihrer Nähe zu der Avantgarde.

Bilder der Malerin Lotte Laserstein sind lebensfroh, voll mit Licht und feiner Psychologie.

Ein Akt, Bildnisse von Kindern, ein romantisches Randrevue. Bis zur Mitte der 30er Jahre war Lotte Laserstein eine erfolgreiche Malerin. 1938 war ein katastrophales Jahr für alle Juden in Deutschland. Nun bezeichnete man ihre Werke als „entartete Kunst“. Sie rettete sich vor dem Terror durch Flucht nach Schwerin.

Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940) hatte weniger Glück: sie wurde in der Gaskammer ermordet. Ihre Bilder sind bunt und expressiv. Heute gilt Lohse-Wächtler als eine anerkannte Vertreterin der Avantgarde, ihre Werke nahmen an vielen Ausstellungen teil, nach ihr wurden Straßen benannt und in ihrer Heimatstadt Dresden gibt es einen Stolperstein mit ihrem Namen.

Einige Maler wurden verfolgt, weil sie Sympathie gegenüber der Sowjetunion und der Kommunistische Partei zeigten. Deshalb waren die Bilder von Heinrich Ehmsen (1886-1964) verboten. Das Ziel der Kunstpolitik war restlos zu kontrollieren, wer am Kunstbetrieb teilnimmt. Die Ausstellung erzählt auch über die Menschen, deren Leben mit der Kunst verbunden waren.

Georg Swarzenski (1876-1957) leitete 30 Jahre das bekannteste Museum der Stadt die Städel. Er war ein herausragender Kunsthistoriker und Autor, hat für die Städel Werke von Impressionisten und die Avantgarde gesammelt.

1921 malte Max Beckmann sein Portrait, welches man auf die Ausstellung anschauen kann.

Als Nazis an die Macht kamen, verlor Swarzenski seine Arbeit, später wurde er von der Gestapo verhaftet und flüchtete in die USA.

Die Ausstellung zeigt auch die Werke von denen, die erwünscht waren und gefördert wurden.

Zusätzlich zu der Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm: Vorträge, Podiumsdiskussionen und eine Filmreihe.

 

Fotos und Text v. Lina Zasepskaya, Frankfurt.

русская православная церковь заграницей иконы божией матери курская коренная в ганновере

Über IF: Lina Zasepskaya

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