Zuerst konnten viele von uns überhaupt nicht über eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus träumen: Alle wollten möglichst schnell das Wohnheim verlassen und eine Sozialwohnung finden. Erst nach einiger Zeit in Deutschland fingen wir an über den Kauf einer eigenen Wohnung nachzudenken. Was passiert gerade auf dem Immobilienmarkt und was erwartet den zukünftigen Eigentümer?
Mieten oder kaufen?
Titelseite vom Spiegel.
Mieten oder kaufen? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Die Mieter sind im Lande in der Mehrheit: das sind stolze 55 % aller Einwohner. Die Zahl der Eigentümer beträgt nur 45%. Die Mieter sind durch Gesetze gut geschützt. Man kann nur im Falle eigenen Bedarfs einen Mietvertrag beenden. Viele Mieter wohnen schon seit vielen Jahren in günstigen Sozialwohnungen und sind sehr zufrieden. Sie haben diese Wohnungen oder Wohnungen auf dem freien Markt bekommen noch zu den Zeiten, als die Mieten relativ niedrig waren. Aber nicht alle hatten Glück, besonders wenn man wegen einer Arbeit umziehen musste. Nun herrscht in vielen deutschen Großstädten Wohnungsmangel. Es ist super schwierig, überhaupt eine gute Wohnung zu finden, besonders eine Preiswerte.
Das ist heutzutage wie eine Arbeit zu finden. Vermieter wählen zwischen vielen Bewerbern und bevorzugen diejenigen, die ein stabiles Einkommen haben, Familien ohne Kinder oder einzelne Personen. Ich habe selbst beobachtet, wie eine Wohnung in der Nachbarschaft vermietet wurde. Am Tag der Besichtigung kamen fast hundert Menschen vorbei. Familien mit Kindern, Paare, alleinstehende Männer und Frauen. Am Ende wurde diese Altbauwohnung (2 Zimmer, 60 qm) einem etwa 30jährigen Ingenieur für stolze 900 Euro warm vermietet. Bei neuen Häuser( ab 1980) und Neubau sind die Preise noch höher. Der Preis für eine 3 ZW fängt mit 1200 Euro an.
Für Studenten bieten verschiedene Gesellschaften in Frankfurt kleine Wohnungen(30qm) für 550 Euro und mehr an und das schreckt heute niemandem ab. Kurz nachdem die Wohnungsanzeige erschienen ist, sind fast alle Wohnungen bereits vermietet. Man rät die Suchenden zu warten bis irgendeine Wohnung frei geworden ist. Genauso schwierig verhält es sich mit dem Wohnen in Köln, München, Berlin und anderen großen Städten.
Deutsche Medien haben mal über einen Mann erzählt, der gezwungen wurde monatelang in einem ICE zu wohnen: Er konnte nichts in München finden. Gründe des Wohnungsmangels sind bekannt, dazu kam die EU Erweiterung und die Flüchtlingskrise.
Am stärksten sind Familien mit einem mittleren Einkommen betroffen. Sie dürfen nicht eine soziale Wohnung bekommen und müssen auf dem freien Markt suchen.
Was zu kaufen
Für Viele ist der Erwerb einer eigenen Wohnung die einzige Möglichkeit, eine passende Immobilie zu finden. Viele träumen jahrelang darüber, endlich ein Hausherr zu werden.
Wie kann man etwas kaufen ohne Fehler zu begehen?
Auf jeden Fall muss die Wohnung in einem guten Haus sein, im Stadtteil mit guter Infrastruktur und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zunächst ist die Höhe der Nebenkosten wichtig. Zu hoch? Das rentiert sich auf lange Sicht nicht, denn der Käufer muss noch dazu jahrelang seinen Kredit für die Wohnung abbezahlen.
Der Zustand vom Gebäude ist noch ein wichtiger Faktor. Eigentümer zahlen selbst für alle anfällige Reparaturarbeiten.
Es gibt viel Werbung, die sich dem Neubau widmet, aber die Preise für neue Wohnungen sind am höchsten. Für junge mobile Menschen ist es viel günstiger eine Wohnung oder ein Haus in 30-40 km von der Stadt zu suchen. Auf Internetseiten www.immobilienscout24 und immowelt.de kann man alle aktuellen Immobilienangebote anschauen und sich über eine Finanzierung Ihrer Immobilien und andere Fragen informieren.
Auf der Suche nach Finanzierung
Die schwierigste Frage, die ein künftiger Käufer lösen muss, ist die Frage der Finanzierung. Eine Voraussetzung ist ein stabiles Einkommen und ein unbefristeter Arbeitsvertrag. Für Selbstständige ist es schwieriger, einen Kredit zu bekommen. Oft braucht man alle Einkommensnachweise der letzten drei Jahre.
Banken schauen auch, ob man eigenes Kapital besitzt, wie alt eine Person ist, wie viele Familienmitglieder vorhanden sind.
Man kann sich direkt an eine Bank wenden oder zu einem Finanzberater gehen. Am besten zu einer Person, der Sie vertrauen können. Ein Finanzberater hat oft Kontakte mit mehreren Banken und kann sehr behilflich sein.
Und nun über die anderen Kosten, die man beim Kauf beachten muss. Das sind die Maklerkosten, Kosten für notarielle Beurkundung und die Grunderwerbssteuer. Alles zusammen beträgt 14% von dem Kaufpreis. Für eine Wohnung, die 250 000 Euro kostet, kann das etwa 35000 Euro sein. Eine sehr große Summe!
Man kann den Käufer nicht beneiden. Deshalb fordern einige Politiker, die Grunderwerbssteuer zu abschaffen, wenn der Käufer selbst in der gekauften Wohnung lebt. Da beim Kauf einer Wohnung ohne Hilfe des Staates ein Wohnungsproblem gelöst wird. Ab diesem Herbst wird in Deutschland das Baukindergeld eingeführt: ein Zuschuss für Familien mit Kindern, die erstmalig eine Immobilien erwerben. Wenigstens etwas.
Lina Zasepskaya, Text und Fotos.