Die Juni-Flut in Deutschland kann den Versicherungen bis zu 5,8 Milliarden Euro kosten. Darüber hat die amerikanische Agentur AIR Worldwide, die sich auf die Analyse der Naturkatastrophen spezialisiert, berichtet.
Die Experten sagen, dass die Handlungen der Landesregierungen bezüglich des Schutzes gegen Fluten unbedingt von der Bundesregierung koordiniert werden müssen, und eines der Hauptprobleme darin liegt, dass in den Orten mehr Beachtung gerade der Befestigung und Vergrößerung der Dämme verliehen wird, anstatt den Flüssen Platz für die Überflutungen zu schaffen.
Im Stadtteil der Stadt Fischbeck im Bundesland Sachsen-Anhalt an der Grenze mit Brandenburg hat die Flut einen Damm durchbrochen, in dem ein Riss in der Länge von zehn Metern entstand. Zu den regenerativen Arbeiten wurden die Feuerwehr und das Militär hinzugezogen, aber entgegen allen Mühen, hat sich der Bruch bis auf 50 Meter vergrößert. Tausende Einheimische waren gezwungen ihre Häuser schnell zu verlassen, die Stromzufuhr in die Stadt und die Umgebung wurde unterbrochen. In der Nähe der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt – Magdeburg, erreichte der Wasserpegel den maximalen Stand von 7,48 Meter. Nach dem Durchbruch des Dammes in Fischbeck sank er auf 7,3 Meter. Im Laufe der vergangenen Tage wurden 23.500 Menschen aus Magdeburg evakuiert.
Wie bekannt wurden nach dem stärksten Hochwasserstand in 2002 in Deutschland spezielle Schutzmaßnahmen eingeführt, aber ihre Effektivität lässt zu wünschen übrig, und die Problemursachen, nach Meinung der Experten, liegen in der Unausgeglichenheit der Behörden. Und diese Unausgeglichenheit wird den örtlichen Bauern teuer bekommen, die weder Ernte haben, noch Wintervorräte an Futter für die Tiere. Nach Angaben einiger von ihnen ist die Juni-Flut die elfte in den letzen zehn Jahren und die Kompensation wurde ihnen nur in zwei Fällen gezahlt. Die Beamten sagen, dass das ihre Probleme sind, sie wissen ja wo sie leben… Ja, ein schwacher Trost für die alles verlorenen Bauern. Und obwohl die Kanzlerin A. Merkel allen Opfern eine Kompensation aus dem Staatsetat versprochen hat, haben die Einheimischen das ziemlich skeptisch empfangen: letztes Mal haben die sich auch nicht mit der Auszahlung beeilt und dieses Mal, bemühen die sich offenbar auch nicht besonders. Und unter anderem wachsen die Lebensmittelpreise rapide in den Supermärkten in Niedersachsen: unsere Reporter berichten, dass z.B. der Preis für ein Kilogramm Kartoffeln in dem Supermarkt WEZ die Tage auf 4 Euro gestiegen ist, es sind auch einige andere Lebensmittel teurer geworden. Wahrscheinlich werden die Preise auch weiterhin wegen dem schlechten Ernteertrag in den Nachbarländern steigen, was in höchstem Maße auf das Familienbudget der Einheimischen schlagen wird. Natürlich muss man die opferbereite Arbeit der Bundeswehr, der Feuerwehr und der Freiwilligen loben, die nicht nur ein Menschenleben gerettet haben, aber Todesopfer gab es trotzdem: nach offiziellen Angaben, sind in Deutschland als Ergebnis der Flut acht Menschen gestorben und noch einige werden vermisst. Wie kann man den Wert dieser Menschenleben berechnen? Vor allem für die Familien, die schwere Verluste erleiden mussten…
Man könnte meinen, dass die Bundesregierung mehr Freiheit den Landesregierungen bezüglich des Kampfes mit den Naturkatastrophen geben könnte, und für die Koordinierung ihrer Handlungen in kritischen Lagen eine bestimmte Behörde beauftragen sollte, die ohne Rücksicht auf Berlin, einige notwendige Fragen selbstständig und schnell entscheiden könnte. Denn, wie die tragischen Ereignisse des Junis gezeigt haben, sind bei Überflutungen nur wenige Stunden entscheidend. Und die ganze Politik im Bereich des Kampfes mit Überschwemmungen muss wohl mit Rücksicht auf die Meinung der Experten revidiert werden. Und anstatt Dämme bis in den Himmel zu errichten, sollten die Ufern ausgeweitet werden, damit die Flutgewässer mehr Platz haben und nicht sofort die deutschen Städte und Dörfer überfluten.
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Aus dem Russischen von Yevgeniya Marmer