Endlich! Das erste Mal fand in Oberursel eine Ausbildungstour statt. Alle Teilnehmer konnten zahlreiche Betriebe besuchen und sich somit wichtige Informationen über Berufe einholen, indem sie direkt Mitarbeiter um Rat fragen konnten. Insgesamt öffneten 19 Betriebe ihre Türen.
Fachmangel
Über die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung sprach der Bürgermeister Georg Brum: „Uns erwarten radikale Veränderungen in der Berufswelt. Vor kurzem gab es einen großen Wettbewerb an Ausbildungsplätzen. Heute hat sich Lage geändert, die Betriebe suchen verzweifelt nach jemanden. Allein im Hochtaunuskreis fehlen 408 Auszubildende.“ Natürlich werden viele Erwartungen an die heutigen Schulabgänger gestellt. Nicht nur fachliche, sondern auch soziale Kompetenzen (Soft Skills) zählen von nun an. Deutschkenntnisse, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit sind unerlässlich.
Für jeden Geschmack
Unser erster Besuch ist bei der Versicherungsfirma Alter Leipziger.
In Oberursel befindet sich die Zentralstelle der Firma, diese Firma ist weitgehend im Lande bekannt. Hier arbeiten fast annähernd 2000 Menschen. Das Glas – Betongebäude umgibt einen Park mit Fontäne. Im Foyer treffen wir auf junge Leute, die hier eine Ausbildung absolvieren. Sie erzählen uns mehr über die Versicherungsgesellschaft und über das Duale Studium: Der Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung, gleichzeitig studiert man auch.
Was ist für die Absolventen wichtig? Die Firma verspricht Arbeitsplätze nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung. Unerwartet kam zu uns eine Mitarbeiterin und bat uns einen Rundgang durchs Gebäude an. Das ist interessant. Wir betreten viele Räumlichkeiten, eine geräumige Kantine, ein Massagesalon und einen Fitnessraum und kommen endlich an einem großen Saal mit Dutzenden Tischen und Stühlen an. Hier wird gearbeitet.
Unser nächstes Ziel ist Rolls-Royce, ein riesig großes Unternehmen. Hier produziert man Flugzeugmotoren. Etwa 3,5 Tausend Menschen arbeiten hier. Jedes Jahr sucht Rolls-Royce Nachwuchskräfte. Hier ist es laut, überall sind Maschinen und Geräte. Heute kann man dort viel bestaunen und ausprobieren.
Aber hier gefällt es meinem Sohn nicht und wir gehen weiter. Wir fahren ins Stadtzentrum. Dort sind noch einige Firmen, unter denen „Kursana Villa“ – ein Altersheim. Man bildet hier Alterspfleger aus. Klar, dass heutzutage der Alterspfleger ein sehr gefragter Beruf ist.
„Kursana Villa“ beeindruckt uns mit seinem schönen Interieur: schöne Bilder an den Wänden, Porzellanvasen im Foyer. Man fühlt sich wie in einem 5 Sterne Hotel. Es ist klar, dass es nur ein erster Eindruck ist.
„Hier kann nur ein geduldiger und liebender Mensch arbeiten“, erzählt Jasmin Hoffman, eine Auszubildende. Der Empfang in „Kursana Villa“ ist besonders herzlich. Die Bewohner des Hauses sind froh, wenn jemand ihnen Aufmerksamkeit schenkt.
Nach einer Tasse Tee gehen wir nach Hause. Genug für heute.
Lina Zasepskaya, Oberursel.
Fotos des Autors.