Der Aronstab (Arum maculatum) – diese vieljährige Pflanze wird bis zu 60cm hoch, und ist in der Erde mit Hilfe einer ovalen Wurzel befestigt, die viele Wurzelabzweigungen um sich herum ausbreitet, welche unterschiedlicher Größe sein können. Die Blätter, die dicht an der Wurzel wachsen, haben eine pfeilförmige Form. An der Wurzel hat die Pflanze lange Blattstiele. Die Blätter sind umgeben von Schuppenartigen bräunlichen Blättern. Zum herausragenden Merkmal des Aronstabs zählt die lange Blume, die von Blättern umrandet wird. Diese Pflanze hat eingeschlechtliche Blüten, die fest an dem verdickten pyramidalen violett-braunen Blumenträger befestigt sind. Somit formen die Blüten eine Art Kolben.
Die Blume kann kleine Insekten für ihre eigene Bestäubung fangen. Abends strömt aus dem Kolben ein Duft aus, der die Insekten anzieht. Wenn sie gefangen sind, bestäuben sie unfreiwillig die Blüten. Nach der Bestäubung sinken die Härchen, wodurch sie die Insekten wieder frei lassen.
Nach der Befruchtung vergeht nicht viel Zeit und die Spitze des Kolbens zusammen mit dem Blatt, in welches sie eingewickelt ist, stirbt ab, und an ihrer Stelle wachsen rote Beeren. Die Blütezeit ist zwischen April und Juni.
Der Aronstab wächst in tonartiger Erde, die reich an Kalk ist, insbesondere in feuchten Waldgebieten. Nicht selten auch in gemischten Wäldern, aber auch Buschgebieten. In Russlands Mitte übersteht sie nur schlecht den Winter.
Und obwohl die Pflanze sehr gesund ist, muss man damit äußerst vorsichtig sein, denn es ist auch sehr giftig. Und nicht nur der Stengel und die Blätter, sondern auch die Beeren.Die Inhaltsstoffe des Aronstabs sind bis heute nicht komplett bekannt. Es wird angenommen, dass solche Stoffe, wie Arinidin, Aroin, Aronin, giftig sind. In der ganzen Pflanze, insbesondere in den Blättern sind viele Kristalle der Salbeisäure enthalten, aber auch Salbeisalze, die als Salze des Oxalats bezeichnet werden. Die Kristalle des Kalziumoxalats haben spitze und dünne Nadeln, bei Berührung welcher der Mensch verwundet wird.
Für Heilzwecke wird die Wurzel benutzt, seltener die Blätter.
In der Volksmedizin werden Wurzeln des Aronstabs als entzündungshemmendes, schmerzstillendes und schleimlösendes Mittel gebraucht. In einigen Gegenden der Donezk Oblast als Antirheuma- und fiebersenkendes Mittel wird eine 10% Tinktur aus trockenen Beeren des Aronstabs mit einer Mischung von 70% Spiritus verschrieben. Die Tinktur aus der trockenen Wurzel des Aronstabs mit Wodka gemischt wird für die äußere Anwendung bei Sehnenentzündungen und Radikulitis verwendet.
Der Aufguss aus den Wurzelknollen wird empfohlen zur inneren Anwendung bei Lebererkrankungen, Nierensteinen, Rheuma und Hämorriden.
Der Aufguss aus den trockenen Knollen mit Wodka für die äußere Anwendung bei Myositen, Radikulitis (10 g zerstoßene Wurzelknollen auf 100 ml 40% Spiritus).
In der bulgarischen Volksmedizin werden die Wurzelknollen des Aronstabs bei Entzündung von Schleimhäuten, vor allem bei Heiserkeit, chronischem bronchialem Husten, aber auch als Magenmittel bei Gastralgie, Aufstoßen, erhöhter Magensäure, bei Magenkrämpfen, bei Nieren- und Blasensand und -steinen, bei Hämorriden und Lebererkrankungen empfohlen.
Die chinesische Medizin empfiehlt Präparate aus Aronstabwurzelknollen als Antibrechmittel in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, aber auch bei Bronchitis und bronchialem Asthma.
Das Pulver der getrockneten Wurzeln gilt als gutes Wundheilmittel.
Man muss unbedingt bedenken, dass in frischem Zustand alle Pflanzenteile sehr giftig sind. Die getrocknete und gekochte Pflanze ist nicht giftig. Präparate aus dem Aronstab dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
1. 50g trockener Knollen auf 2 l Wasser, über Nacht stehen lassen. Einnehmen bei Rheuma, mit 1 Tropfen 3 Mal täglich anfangen, dann auf 2 Tropfen 3 Mal täglich steigern. So die Dosis jeden Tag um 1 Tropfen erhöhen bis zu 10 Tropfen 3 Mal täglich und dann eine Pause einlegen; wenn nötig nach 2 Wochen die Behandlung wiederholen.
2. Geriebene Knollen mit Honig im Verhältnis 1:1 gemischt bei Schuppenflechten und Impetigo.
3. 1 TL zerkleinerter frischer und getrockneter Knollen auf 1 Glas kaltes Wasser, 8 Stunden ziehen lassen, durchseihen und 1/4 Glas vor dem Essen 4 Mal täglich bei Rheuma und Erkältungen einnehmen.
4. Aufguss aus Wurzelknollen im Verhältnis 2,5:100 10-15 Tropfen drei Mal täglich bei Bronchitis und bronchialem Asthma einnehmen.
Nebenwirkungen
Häufigste Nebenwirkung ist die Überdosierung. Man muss wissen, dass die Pflanze komplett giftig ist. Deswegen sollte man nicht mit Selbstbehandlung experimentieren, oder nur sehr vorsichtig damit umgehen.
Bei Vergiftung entsteht eine hohe Reizung im Mund, dann im Rachen und später im Magen und im Darm.
Nach Einnahme einer großen Dosis des selbstgemachten Medikaments ist man erst einmal hyperaktiv. Einige Zeit später kommt Erbrechen, starke Speichelbildung, Krämpfe, Stimmverlust, Herzrhytmusstörungen, und möglich auch eine Paralyse der inneren Organe und der Körperendungen.
Nebenwirkungen von der Vergiftung mit dieser Pflanze können schwerwiegend ausfallen. Da erste Anzeichen einer Vergiftung ein unangenehmes Gefühl im Mund ist, müssen Gegenmaßnahmen gegen die Verteilung des Gifts getroffen werden. Dazu muss man Aktivkohle einnehmen: einige Tabletten. Er hat die Eigenschaft Giftstoffe zu binden.
Nach Einnahme der Tabletten muss man sofort in eine medizinische Einrichtung gehen.