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Der Pretty Boy aus Amerika und das Mädchen aus Russland

 

Aus dem Venedig des Nordens kam Sofia Tchernomordik (23) mit 10 Jahren nach Deutschland. Die gebürtige St. Petersburgerin machte in der Zwischenzeit das Abitur, beendet erfolgreich ihr Medien- und Philosophiestudium und ist Co-Autorin des Buches über Robert Taylor (1911-1969).

  IF: Mit 23 Jahren Co-Autorin eines Buches, eine ungewöhnliche Beschäftigung in Ihrem Alter. Wie kam es dazu?

Geschrieben habe ich schon immer gern. Ich war bei der Schülerzeitung, dann bei mehreren Ausgaben von Schädelspalter beschäftigt, dann Mitverfasserin eines Buches der Universität Hildesheim. Da lag der Sprung zu diesem Buch nicht fern.
Ich wurde von einem Dozenten in der Universität darauf aufmerksam gemacht, dass der Reinhard Weber Fachverlag für Filmliteratur Autoren sucht. Der Verlag existiert seit 1990 und verlegt im Jahr etwa zwei bis drei Bücher. Ich habe mich dort beworben, ohne große Hoffnungen genommen zu werden. Und es ist auch fast danebengegangen. Die Antwort des Verlegers landete nämlich in meinem Spam-Ordner und wurde mir nicht angezeigt, bis ich eine Woche später zufällig über sie stolperte. Ich griff zum Telefon und rief da sofort mit zitternden Händen an. Glücklicherweise hatte Reinhard Verständnis. Ich verfasste einen Probetext und er nahm mich zugleich unter Vertrag.

IF: Warum ist das Thema Robert Taylor?

Bei Robert Taylor liegt der besondere Reiz darin, dass er am Anfang seiner Karriere nur wegen seines ausgezeichneten Aussehens gebucht wurde. Sein Image des Pretty Boy, das er sich an der Seite von u.a. Greta Garbo in Die Kameliendame, Greer Garson in Remember? oder auch seiner Namensvetterin Elizabeth Taylor in Ivanhoe erarbeitet hatte, musste er erst wieder abschütteln. Er hatte ein interessantes Leben, vor allem weil sein erschaffenes Ego Robert Taylor sich so sehr von seiner tatsächlichen Person unterschied. Als Spangler Arlington Brugh geboren, musste er nicht nur seinen Namen öffentlichkeitstauglich machen, sondern sich selbst rundum anpassen. Ich selbst beschäftigte mich mit seinen Filmen und war Korrekturleserin der Biografie.

IF: Und die Recherche?

Sie basiert auf Zeitungsartikeln, Büchern, Referenzen, Interviews und mehreren Augenzeugenberichten. Das ist das Besondere an diesem Buch: Es ist eine ausgefeilte Publikation, die auf einer Überarbeitung von sorgfältig ausgesuchten Quellen fußt und zusätzlich alle seine Filme scharf unter die Lupe nimmt.

IF: Das Buch ist fertig und erscheint Ende des Jahres, ist es auch das Ende ihrer Zusammenarbeit?

Es verlief ganz gut und so gibt es wohl eine Fortsetzung, aber ich nehme nichts vorweg, man soll den Tag auch nicht vor dem Abend loben. (lacht)
Ich sage nur so viel: Es wird sich wieder um Hollywood, Glamour und Filme handeln.

IF: Vielen Dank für Ihre Zeit!

 

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