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Tausche das Mittagessen mit Hillary auf… was brüht da Trump auf?

Man geht durch New York spazieren und freut sich auf den frühjährlichen Rauschen und die Mehrfarbigkeit, auf die zahlreiche Plakate und Werbung: hier – das Festival von Edgar Poe, da – Jazz „Duell“. In dieser Buntheit fehlt eine Art von Werbung – Wahlkampf. Ich ging sogar zur Wahlkampfhauptsitz von Hillary Clinton „Hillary – für Amerika“, das sich in Downtown von Brooklyn befindet, drei Blocks von mir entfernt, aber auch da war es ruhig genug. Durch das kleine Schaufenster sieht man, wie die jungen Frauen an einem langen Tisch die Unterlagen in die farbigen Mappen ablegen.

 

 

Von der Straße aus sieht es nach einem Gruppentreffen „Geschickte Hände“ aus. Alles ist transparent (oh, wie man daran glauben möchte!..) Und inzwischen geht das Wahlkampffieber hoch. Es zeigt sich auf einmal in der E-Mail. Genau da findet einen Kampf  um die Stimmen statt. Zur gleichen Zeit werden auch die Bestände wieder aufgefüllt.

Hillary
In den Fenstern des Wahlhauptquartiers von „HillaryForAmerica“ geht das Licht bis zu den Abendstunden nicht aus.

Das Hauptquartier von Hillary wirkt mit weiblicher Zartheit, die die Schärfe der Auftritte des Leaders kompensiert: ihre Botschaften appellieren nicht für mein Bürgersinn, sondern laden herzlich und zärtlich zum Abendessen mit Hillary ein, wo ich das besprechen kann, was mich direkt bewegt. Darüber hinaus bitten sie nicht mal direkt um Geld. Ihre Aufgabe – mich zu überzeugen, dass sie die Interessen jedermann verteidigen werden. Obwohl heute müsste sich Hillary wirklich um die beispiellose Angelegenheit kümmern, wenn ein Präsidentschaftskandidat unter Bundesermittlungen ist. Trump hat noch nicht zumindest das Vertrauen des Volkes in staatlichem Ausmaße veruntreut. Obwohl auch er, natürlich, hat was zu verbergen: er weigert sich nicht umsonst, seine Steuererklärung zu veröffentlichen.

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In der Nähe des Hauptquartiers: Die Stadt wacht auf 

Trump – ein unfreiwilliger Republikaner. Nicht ein Demokrat sollte er doch werden. Und die Partei, deren Sichtweise er angeblich teilt, besitzt lediglich einen sehr unpopulären Name, trotz ihrer populistischen Appelle. Russischsprache Bevölkerung neigt sich hauptsächlich nach rechts: Online-Zeitungen sind voll von Slogans „Amerika braucht Trump“. Ich denke, es ist ein mutierter Slogan „Russland braucht einen neuen Stalin“. Mit Russland ist bereit „alles klar“, aber in Amerika herrscht immer noch die Unordnung. Sie braucht auch eine starke Hand. Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass das Händchen von Hillary so zärtlich und hilflos ist: Das ist eine harte verborgene Hand im politischen Theater von Marionetten, die Hand eines erfahrenen Politikers. Aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass sie den Druck auf den Hebel bis in die Extreme setzt – weder nach rechts noch scharf links. Und, so oder so, versprechen ihre Anhängern nicht, mich von den frechen Einwanderer, „ungezügelten Homosexuellen“ und „militanten Feministinnen“ (das ist eine Zitate!) zu befreien. Ich habe überhaupt Angst, wenn ich von jemandem befreit werde. Geschweige denn, dass ich jederzeit potentiell in jede unbeliebte Kategorie eingeschrieben werden kann. Historische Präzedenzfälle gibt es genug.
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Und was für ein Plakat ist das an den Supreme Court Gebäude? Ja, das sind Obamas Programme „DAPA“ und „DACA“, die eine vorübergehende Amnestie für illegale Einwanderer-Eltern bieten, deren Kinder in den Vereinigten Staaten geboren sind, und für junge Menschen, die illegal in das Land als Kinder eingeführt wurden. Wahlkampfwerbung ist nicht sichtbar.
Man will irgendwie nicht in den Faschismus. Obwohl Faschismus – es ist nicht so schlimm, wie die Bürger von Italien und Spanien behaupten, für deren Mussolini und Franco die Straßen gepflastert haben, die feierliche Gebäuden in neoklassischem Stil, den von Diktatoren sehr verehrt ist, aufgebaut haben. Trump, übrigens, ist  in dieser Rolle sehr gut: eine Reihe von Wolkenkratzern mit eingravierten Worten auf der Vorderseite „Trump Tower“ schmückt schon seit langem Manhattan. Ich bin mir nicht sicher, ob das Image von Amerika so von „Einfarbigkeit“ in den Ansichten und Meinungen, die charakteristisch für Vertreter dieser Partei sind, verschönert wird.

 Natürlich ist Trump kein Mussolini. Vielmehr, eher Berlusconi. Aber das wichtigste ist, womit sich Trump rechts und Bernie Sanders links ursprünglich von allen anderen Kandidaten unterscheiden. Und zwar mit ihren Position und diese Position ist ein Anti-Establishment. „Wütenden weißen Männer“ gibt es genug, aber es ist schade für die Demokratie. Auf der anderen Seite, wie kürzlich Andrew Sullivan in der Zeitschrift „New York“ bemerkte: „Demokratie ist vorbei, wenn es zu demokratisch ist“.

Also, jetzt ist eher klarer,  für wen man nicht zu stimmen sollte. Und heute, habe ich davon geträumt, dass ich auf dem Flohmarkt ein Fragment der konföderierten Flagge gefunden habe und probiere es auf mich an, in der Beabsichtigung eine Retro-Bluse daraus zu nähen. Wovon man alles nicht träumen kann bei dem Defizit von Kandidaten!

Galina Itzkovich (New York)
Fofo vom Autor
Übersetzung von Alla Rosco (Hannover)

 

 

русская православная церковь заграницей иконы божией матери курская коренная в ганновере

Über IF: Galina Izkovich (New York)

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