Wir leben nun in Deutschland und allmählich erfahren wir immer mehr über die interessanten Regionen in unseren Nachbarländern Italien, Frankreich, Österreich, in denen es noch keinen Massentourismus gibt und deshalb ein Aufenthalt dort viel mehr Freude bereitet. Dieses Jahr haben wir für uns Gardasee entdeckt.
Warum denn Gardasee?
Die Entscheidung dahin zu fahren kam aus zwei Gründen. Das erste Argument war die Tatsache, dass der Gardasee in der Nähe von der deutschen Grenze liegt, in nur vier Autostunden von Füssen. Unterwegs könnten wir noch einige schöne bayerische und österreichische Orte bewundern. Wäre unser Reiseziel Türkei oder Spanien müssten wir tief in der Tasche greifen und Flugtickets besorgen. Gute Ersparnis für eine 4-5 köpfige Familie.
Ein anderes Argument waren die Informationen über die Region, die wir bekommen haben. Die Beschreibungen waren aber allgemein: Mildes Klima, sauberes Wasser, Akazien, Oleander und Palmen rund herum. Entlang dem See liegen die kleinen Kurorte, dort kann man in zahlreichen Hotels und Pensionen unterkommen. Jede Beschreibung ist eben nur eine Beschreibung.
Als wir am Ort angekommen sind, waren wir wirklich überrascht: so gewaltig schön lag der See zwischen den steilen Felsen und Schluchten. Exotisch! Und der See schien ziemlich lang zu sein! Die Länge des Sees beträgt 52 km, aber man braucht deutlich mehr Zeit um durch die engen Bergstraßen um den See herum zu fahren. Riva del Garda war der erste Ort am See, den wir erreicht haben. Riva liegt im nördlichen Teil des Gardasees auf seiner Westseite. Die beliebte Ferienorte Malcesine, Lazise, Bardoline befindet sich auf die Ostseite. Wir mussten zu dem nächsten Ort – Limone- fahren und es dauerte ziemlich lang bis wir da waren.
Auf der Suche nach Harmonie
Limone erhielt seinen Namen wegen Zitronen, die hier man seit langem züchtet. Sowie Orangen und Oliven. Neben Hotel lag ein Olivenhain.
Die Hotelangestellte war freundlich und entspannt. Es gab Touristen, aber viel weniger als an der Mittelmeerküste. Dort manchmal ist es schwierig ein freier Platz am Strand zu finden. Die meisten Touristen waren aus Deutschland, Österreich, England. Viele mit den Kleinkindern; in der Umgebung gibt es viele Spielplätze. Zum See gelang man nach einem Fußmarsch und es machte auch Spaß, sich etwas zu trainieren. Man musste nämlich zuerst nach unten und später – zum Hotel zurück – nach oben gehen.
Hier spürt man besondere Ruhe. Die Straßen und Häuser sind sauber und gepflegt, die Verkäufer – nett und zuvorkommend. Pizzas, Eis, Cappuccino. In Limone gibt es mehrere Kirchen, aber auch kleine Marien und Christi Figuren am Straßenrand.
Am Gardasee findet man sowohl solche ruhige Orte wir Limone, als auch lebhafte wie Riva, was gut für eine Abwechslung ist.
Riva del Garda.
Eine große Stadt Norditaliens – Verona befindet sich in 100 Kilometer Entfernung. Aber wir wollten nicht dahin fahren. Wir wollten, dass das Gefühl der Harmonie möglich lange anhält.
Lina Zasepskaya, Text und Fotos.